Alfred Weber

deutscher Nationalökonom und Soziologe; Prof. in Prag und Heidelberg; Veröffentl. u. a.: "Über den Standort der Industrien: Reine Theorie des Standorts", "Das Ende der Demokratie?", "Das Tragische in der Geschichte", "Einführung in die Soziologie"

* 30. Juli 1868 Erfurt

† 2. Mai 1958 Heidelberg

Wirken

Alfred Karl David Weber wurde am 30. Juli 1868 in Erfurt geboren und bezog nach Besuch des Gymnasiums die Universitäten Tübingen, Bonn und Berlin, wo er zum Dr. phil. promovierte. 1899 habilitierte er sich in Berlin als Privatdozent für Nationalökonomie. Danach folgte er einem Ruf nach Prag, wo er 1904 zum ordentlichen Professor ernannt wurde und kam dann 1907 nach Heidelberg, wo er auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1933 noch lebte.

W.s erste wissenschaftliche Arbeiten stehen zunächst ganz auf dem Boden der reinen ökonomischen Theorie. Als Hauptwerk ist hier vor allem zu nennen das Buch "Über den Standort der Industrien: Reine Theorie des Standorts" (1909, 2. Aufl. 1927). Später führten ihn die mannigfachen Verknüpfungen nationalökonomischer Fragenkomplexe mit politischen, sozialpsychologischen und geschichtsphilosophischen Zusammenhängen dazu, Arbeitsplan und Aufriß einer Soziologie zu skizzieren, eine Arbeit, die durch den Krieg unterbrochen wurde. Nach dem Zusammenbruch beteiligte er sich 1919 ...